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The Mouth Is for Speaking

Die Kulturkritikerin und Schriftstellerin Olivia Laing bemerkte einmal: „Der Mund ist zum Sprechen da. Wie spricht man, wenn niemand zuhört, wie spricht man, wenn die Stimme verboten ist oder niemand die Zunge versteht?“

Freiheit und Menschenrechte sollen dem Einzelnen eine Stimme geben. Doch noch immer fehlt es vielen Menschen an der Möglichkeit, sich auszudrücken und gehört zu werden. In den Werken der Ausstellung geht es konkret darum, Menschenrechtsverletzungen anzusprechen bzw. anzuprangern.

 

Datum:

02.03.2022 - 25.03.2022

Installationsansicht, Abdulnasser Gharem, The Safe, 2019
Der Mund ist zum Sprechen da, AIA Space, 2022 Foto: Léa Jullien

Als gedämpfter Schrei inszeniert Abdulnasser Gharem eine weiße Markise, ähnlich der, die auf der Überwachungskamera zu sehen ist, die die letzten Momente im Leben des Journalisten Jamal Khashoggi vor dem Betreten der saudischen Botschaft in Istanbul aufzeichnete.

Installationsansicht, Luke Willis Thompson, (a) Atmung: Sammelbegriff, 2021
Installationsansicht auf der Fassade des ehemaligen US-Botschaftsgebäudes in Oslo, entworfen von Eero Saarinen, gegenüber dem Nobel-Institut, bis Dezember 2021, mit freundlicher Genehmigung von Nagel Draxler, München/Köln und dem Künstler

„Das erste, was Sie brauchen, um etwas zu sagen, ist Ihr Atem“
Installationsansicht Seline Baumgartner, Apart from Us, The Mouth Is for Speaking, AIA Space, 2022 Foto: Léa Jullien
Luke Willis Thompsons großes Schwarz-Weiß-Foto besteht auf subtile Weise aus neun Aufnahmen, die die Mechanik des Atmens in einem einzigen Bild zeigen und so individuelle und kollektive Bewegungen wie Black Lives Matter verschränken. Seline Baumgartner zeichnete die traumatische Geschichte einer Überlebenden der Schweizer Verwaltungshaft nach, die von ihrer Familie losgerissen und gegen ihren Willen inhaftiert wurde. Anschließend entwickelten der Künstler und der Überlebende mithilfe eines Tänzers eine Reihe von Bewegungen, um diese dunklen Erinnerungen hervorzurufen und ihnen Körperlichkeit zu verleihen. Ishita Chakraborty beleuchtet die gedämpfte Präsenz von Menschen, die in der Schweiz Zuflucht gefunden haben. Der Einwanderungsbericht eines jungen Mannes namens Farid wird als fragile, unentzifferbare Keramik-Schallwelle inszeniert und so zum stillen Denkmal für diejenigen, die in unserer Gesellschaft eine Stimme brauchen. Mit freundlicher Unterstützung der Cassinelli-Vogel-Stiftung und der Ernst Göhner Stiftung Künstler: Seline Baumgartner, Ishita Chakraborty, Abdulnasser Gharem, Luke Willis Thompson
Installationsansicht, Ishita Chakraborty, Mute Tongue, Who am I without Exile? Der Mund ist zum Sprechen da, AIA Space, 2022 Foto: Léa Jullien
Ausstellungsansicht, The Mouth Is for Speaking, AIA Space, 2022 Foto: Léa Jullien