Das Projekt „Flusslandschaften“ setzt sich mit der kapitalistischen Sprache zur Beschreibung von Flüssen auseinander, indem es ein neues, dekolonialisiertes Glossar erstellt, das sie als mehr als menschliche Wasserlandschaften begreift. Das Projekt initiiert eine Reihe lokal verankerter und hybrider Dialoge zwischen dem Kernteam und eingeladenen Flussexperten aus den Bereichen Wissenschaft, Kunst und indigene Kontexte aus Europa und Südasien, begleitet von einem öffentlichen Programm. Das Glossar wird als digitale Open-Source-Plattform zur Verfügung gestellt.
– WE ARE AIA I Awareness in Art, Zürich, Martina Huber, Gründerin und Kuratorin und Mira Hirtz, Kuratorin und Künstlerin
-Toxic Links, gemeinnützige Organisation, Neu-Delhi, Ravi Agarwal, Gründer
-Lehrstuhl für Anthropozän, Universität Zürich, Schweiz, Prof. Dr. Debjani Bhattacharyya
-Das Bürgerarchiv von Pakistan, Noor Ahmed
-ILEA – Das Institut für Land- und Umweltkunst, Johannes Hedinger
-Science Gallery, Bengaluru (SGB), Indien, Jahnavi Phalkey, Direktorin der Science Gallery, Bengaluru
Prameya Art Foundation, Indien, Anushka Rajendran, Kuratorin
Flüsse sind seit Jahrhunderten von zentraler Bedeutung für unser menschliches Verständnis von Landschaften, Arbeit, Mythen und Kunst. In der heutigen Welt werden sie jedoch oft nur als Ressourcen betrachtet, die ausgebeutet und konstruiert werden können. Unser transdisziplinäres Projekt „Flusslandschaften: Ein neues Glossar“ erkennt an, dass die Sprache, die wir zur Beschreibung von Flüssen verwenden, diese ausbeuterische Beziehung definiert und von kolonialen und kapitalistischen Agenden geprägt ist. Im Dialog mit Flussexperten aus Wissenschaft, Kunst und indigenen Kontexten erstellen wir ein neues Glossar, das darauf abzielt, unsere Wahrnehmung und Interaktion mit Flüssen zu verändern und sie als Landschaften vieler Arten und Kulturen anzuerkennen.
Als innovatives, in der Kunst verwurzeltes Werkzeug stellt sich dieses Glossar neue Beziehungen zwischen Menschen und Nicht-Menschen vor und manifestiert sich in einer Reihe interaktiver Ausstellungen, einer Online-Open-Source-Website, einer Publikation und lokal eingebetteten Bildungsprogrammen. Die Schweiz ist für dieses Projekt von zentraler Bedeutung als Zentrum innovativer Forschung und als Brennpunkt, von dem aus das Glossar als global anwendbarer Prototyp entwickelt werden kann. In drei Kapiteln untersucht das Glossar die Beziehungen zwischen Flusslandschaften in der Schweiz, Südasien, Südamerika und Nordeuropa.
Unser Projekt hofft, die Grenzen zwischen der empirischen Gewissheit der Wissenschaft, dem indigenen Wissen aus mündlichen Überlieferungen sowie der künstlerischen Forschung und Praxis aufzuweichen, indem wir neue Brücken zwischen diesen Disziplinen schlagen. Da unser Projekt den Sprachgebrauch untersucht, ist es kein ortsspezifisches Projekt, doch unser Glossar wird auf der Forschung zu bestimmten Flüssen und Landschaften basieren. Unsere Forschung wird von drei Hauptstandorten und ihren entsprechenden Nebenstandorten und Ökosystemen geprägt sein, wobei wir weitere regionale Beispiele aus Europa und Südasien einbeziehen, je nachdem, wo unsere Arbeitssitzungen stattfinden.
Arbeitstreffen mit lokalen und internationalen Veranstaltungen:
– Digitale Vorträge mit führenden Experten
– Öffentliche Konferenzen und Aktivierung mit partizipativen Programmen
– Öffentliche Programme und Forschung, sowohl digital als auch analog
1.Zurich Art Weekend, Auftakt Flusslandschaften, Juni 2024
2.Biennale Art Safiental, Schweiz, Oktober 2024
3. Studentische Forschungseinheit „Lehrstuhl für Anthropozän“ an der UZH, Schweiz, April 2025
4.Konferenz in der Science Gallery Bengaluru, Bangalore, Indien, Februar 2025